Das erste große Konzert des Musikverein Eisingen seit 2 ½ Jahren feierte die Musik und begeisterte das Publikum. Glückliche Gesichter bei Musiker, Dirigentin und Zuhörern.

864 Tage oder 2 Jahre, 4 Monate und 13 Tage – so lange war seit dem letzten Jahreskonzert in der Bohrrainhalle vergangen und die Welt ist eine andere als damals. So bestimmte das aktuelle Weltgeschehen den Ablauf des Frühjahrskonzertes. Noch vor Beginn des eigentlichen Programms spielte das große Blasorchester die Nationalhymne der Ukraine, aus Solidarität, Respekt und Mitgefühl gegenüber den Menschen, die gerade im Krieg leben oder ihm zum Opfer fallen.

Über einhundert Gäste konnte der 1. Vorstand Mirko Karst in der Bohrrainhalle begrüßen. Die Bedeutung der Musik in unser aller Leben und für die Gesellschaft hob er emotional hervor, gleichzeitig voller Freude, dass diese nun endlich wieder aufgeführt werden kann. Das Blasorchester eröffnete das Konzert mit dem Stück, das ihm sein Motto gab: „Vita Pro Musica“. Komponist Thiemo Kraas schrieb dieses zu Ehren eines großen Dirigenten, der sein Leben voll und ganz der Musik widmete. Nach dieser festlichen Eröffnung übernahm Axel Schöner in gewohnter Weise die Moderation des Abends. Die „Black River Overture“ von Thomas Doss, ein Kompliment an alle Musikvereine und Blasorchester, denen es gelingt, als Verein und Blasorchester im Dorf eben zu bestehen und somit vielen jungen und jung gebliebenen Menschen eine ebenso wunderbare wie sinnvolle Beschäftigung bieten zu können: nämlich das Musizieren, folgte. Danach entführten die „Montañas del Fuego“ von Markus Götz das Publikum mit kontrastreichen und feurigen Melodien und Rhythmen auf die Insel der Feuerberge: Lanzarote. Zum Abschluss des ersten Konzertteils führte das Orchester die „First Suite in E♭“ von Gustav Holst – eines der ersten und auch wichtigsten Werke für die Besetzung des Blasorchesters. Das Stück ebnete durch den Bekanntheitsgrad von Holst den Weg für die Entwicklung der konzertanten Blasmusik im 20. Jahrhundert.

Nach der Pause ging es farbenreich und mitreißend weiter. „Persis“ von James L. Hosay entführte mit seiner wilden Jagd und dem bezaubernden Oboensolo die Zuhörer in orientalische Klangwelten. Rasant ging es auch weiter mit dem „Tanz der Vampire“ von Jim Steinman, arrangiert von Wolfgang Wössner. Die bekannten Melodien aus dem Musical mit Biss liesen das Publikum mitwippen und -klatschen. Einer der bekanntesten und auch schönsten Märsche der Welt: der „Florentiner Marsch“ von Julius Fučík durfte bei dem Motto des Abends nicht fehlen. Zum Abschluss wurde es wieder sentimental – schon im vergangenen Jahr hatte Dirigentin Cornelia Schmid „Heal the World“ von Michael Jackson als Abschlusslied des Konzertes ausgewählt. Angesichts der Pandemie und der Flutkatastrophe in der Eifel war dies ein frommer Wunsch, der durch den Ukrainekrieg nun nochmals mehr Bedeutung erhalten hat. Das Publikum ließ  es sich nicht nehmen, bei Standing Ovations, eine Zugabe einzufordern. Nachdem Mirko Karst sich bei Axel Schöner, Cornelia Schmid und den Musikern, besonders aber bei der Gemeindeverwaltung für die unbürokratische und unkomplizierte Unterstützung in den letzten zwei Jahren bedankt hatte, erfüllte das große Blasorchester prompt den Wunsch nach einer Zugabe und gab noch den Song zum Besten, der das Gefühl des Abends auf den Punkt brachte: John Miles‘ „Music was my first Love“. Nach nochmals tosendem Applaus sah man in glückliche Gesichter auf der Bühne und davor. 

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